top of page

«Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe»(1)

Autorenbild: Roland BrunnenkantRoland Brunnenkant

1 Korinther 16, 13+14


Text: Peter Schweizer, Bauingenieur, 56 Jahre alt, CGB Basel



Als Predigt-Thema habe ich die Jahres-Losung 2024 genommen:

1. Korinther 16 Vers 14: «Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe»

.. und mit dem Vers vorher ergänzt: -> also 1. Korinther 16 Verse 13+14:

13 Wacht, steht fest im Glauben, seid mannhaft, seid stark!

14 Lasst alles bei euch in Liebe geschehen!

In diesen 2 Versen werden total 5 Aufforderungen genannt.

Wir befinden uns im letzten Kapitel des 1. Briefes, von Paulus an die Korinther.

Es ist ein ziemlich ernster Brief, den Paulus an die Gemeinde in Korinth schreibt, die er vor ein paar Jahren auf seiner 2. Missionsreise gegründet hat.

Korinth war zu dieser Zeit eine wichtige und moderne Stadt... eine Grossstadt und stellte für die jungen Christen einige ziemliche Herausforderungen dar... sowohl für

• ihr persönliches Leben als Nachfolger von JC

• wie auch für ihr gemeinschaftliches Leben als Gemeinde!

Bevor Paulus diesen Brief mit Grüssen und Segensworten abschliesst, gibt er noch einmal in kurzen und knappen Worten sein Haupt-Anliegen in Form von 5 Befehlen durch...

13 Wacht, steht fest im Glauben, seid mannhaft, seid stark!

14 Lasst alles bei euch in Liebe geschehen!

Wir wollen diese 5 Aufforderungen jetzt etwas genauer anschauen und zu uns sprechen lassen:

• Am Anfang eines neuen Jahres...

• Als Einwohner einer Grossstadt Basel, die auch ihren Einfluss auf uns Christen ausüben will...

1. Wacht

Als erstes wird an unseren geistlichen Zustand appelliert.

Wach sein... im Gegensatz zu schläfrig, oder gleichgültig oder teilnahmslos

Bei Wort «WACHEN» kommt mir sofort meine Zeit als Soldat in der Schweizer Armee in den Sinn.

Da mussten wir während unseren Übungen immer eine Wache während der Nacht aufziehen,

• wir übten ja den Krieg

• da gibt es einen Feind... meist rot und vom Osten her

• oder andere Gefahren wie Feuer...

damit der Rest der Mannschaft gut und sicher schlafen kann

Was ist wichtig bei Wache:

• dass du WACH bist... und nicht schläfst

• dass du AUFMERKSAM bist... mit allen Sinnen! keine Sonnenbrille oder Kopfhörer auf...

• dass du BEREIT bist... den Wachbefehl kennst und weißt, wie man bei einem Zwischenfall reagieren muss, ... Alarm,.. etc.

• SOFORT EINSATZBEREIT bist... für die Wachmannschaft gab es auch Ruhe- und sogar Schlafzeiten (Schichten)... aber: man durfte/musste in den Kleidern und Schuhen schlafen... nur den Gurt um 1 Loch lockern und die Waffe immer in Griffweite (+Bajonett angeschnallt... drückt beim Liegen...)

Wachen war für mich meist sehr mühsam und vor allem langweilig... denn meistens passierte sowieso nichts...

Trotzdem NÖTIG!... – ...denn

• Es gibt einen Feind – und der schläft nicht...

• Meine Kameraden müssen sich auf mich verlassen können, wenn sie schlafen und ich wache.

Drum wird ein Wach-Vergehen auch sehr streng bestraft! -> scharfer Arrest! – denn im entscheidenden Moment zu versagen kann verheerende Folgen haben...

• für mich selbst

• für die ganze Kompanie...

Genau so wichtig ist Wachen auch für uns Christen.

Mit dem Unterschied, dass die Aufforderung «WACHT» nicht auf die Wachmannschaft begrenzt ist, sondern für ALLE gilt:

• Wachsam sein, denn es gibt einen realen Feind

1. Petrus 5,5: 8 «Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.»

• Das ist geistliche Realität – das sollte uns bewusst sein. – Keine Angst, aber Respekt und Vorsicht: wir kennen seine Absichten (2. Kor 2,11): denn er will uns Schaden zufügen.... in vielen Bereichen...

• Wachsam sein, um nicht zu sündigen!

• JC sagte seinen Jüngern in Gethsemane: «Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!» (Markus 14,38)

• Aber die Jünger schliefen ein... und waren nicht bereit für das, was dann passierte...

• Wenn wir nicht wach sind, werden wir die Versuchung und drohende Gefahr nicht einmal erkennen...

• Wachsam sein... vor falschen Lehren und schlechten Einflüssen:

• Hinter jeder falschen Praxis steht eine falsche Lehre –dort beginnt die Sache!

• Paulus warnt die Gemeindeleiter von Ephesus bei seinem Abschiedstreffen in Milet (Apg 20):

• vor «Wölfen», die die Herde (=Gemeinde) von außen angreifen

• vor Männern aus ihren eigenen Reihen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzubringen vom richtigen Weg...

• und sagt deshalb: «Darum Wacht» (Apg. 20,31)

• wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass um uns herum lauter «Friede, Freude Eierkuchen» herrscht...

• Wir leben in einer Welt, die durch die Sünde und Rebellion gegen Gott verdorben ist... und ihren verderblichen Einfluss auch auf uns geltend machen will...

Wachen ist eine präventive Aktion und erfordert uns ganze Aufmerksamkeit.

Dabei ist es wichtig,

• dass wir unseren Wachbefehl = die BIBEL gut kennen

• und sofort merken, wenn plötzlich etwas Anderes daherkommt als neuer Trend oder etwas Anderes gesagt wird, als es im Wort Gottes steht....

• Das zu erkennen ist oft gar nicht so einfach, deshalb ist unsere volle Aufmerksamkeit nötig... und damit kommen wir zum nächsten Punkt:

2. Steht fest im Glauben

Damit wir nicht «umhergetrieben werden von jedem Wind der Lehre» (Epheser 4,14) brauchen wir einen festen Standpunkt für unseren Glauben auf einem festen Fundament.

Es geht hier um den INHALT unseres Glaubens, unser GLAUBENSGUT!

Wir sollen genau wissen

• WAS wir glauben und für wahr halten

• Und WARUM wir es glauben

• Und darin fest stehen,

• Daran festhalten und es bewahren: 2. Tim 1, 13+14,eine Aufforderung von Paulus an Timotheus

• Verteidigen und kämpfen, Judas 3: Kämpft für den Glauben, der euch überliefert wurde

Der christliche Glaube ist ein stark umkämpftes Gebiet und muss von jedem Einzelnen und von jeder Generation immer wieder neu erkämpft, besetzt und gehalten werden.

Die Quelle ist das Wort Gottes = BIBEL (=AT und NT)!

Da ist es von entscheidender Bedeutung,

• dass wir die Bibel kennen und regelmäßig drin lesen

• dass wir die Bibel lieben und wertschätzen als Gottes Wort und Wille für uns und darin leben

• es ist wichtig, dass jeder Christ zu einer eigenen Glaubens-Überzeugung kommt, die tief im Wort Gottes begründet ist.

• Darin sollen wir fest stehen

• daran sollen wir festhalten...

• ... wenn nötig auch dafür kämpfen -> Verteidigungskampf!

Paulus formuliert es 1 Kapitel vorher folgendermaßen:

1. Korinther 15 Verse 1+2:

1 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht,

2 durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe

Wir müssen genau kennen, was wir festhalten sollen.

• Es muss uns wertvoll und kostbar sein... und uns viel bedeuten!

• Dann sind wir auch bereit, uns dafür einzusetzen und es zu verteidigen!

Ein schönes Beispiel finden in 2. Samuel 23,12: Schamma, einer von Davids Helden:

11 Und nach ihm Schamma, der Sohn Ages, des Harariters. Als die Philister sich zu einer Schar sammelten, war dort ein Ackerstück voll Linsen; und als das Volk vor den Philistern die Flucht ergriff,

12 da trat er mitten auf das Ackerstück und verteidigte es und schlug die Philister, und der HERR bewirkte eine große Rettung.

• Ein Ackerstück voll Linsen steht in Gefahr in die Hände der Feine zu geraten...

• Alle hauen ab vor dem anrückenden Feind.

• Alle bis auf Schamma:

• der tritt hinzu

• stellt sich mitten auf das Ackerstück

• und verteidigt so die Linsen-Ernte

• GOTT bewirkt so eine grosse Rettung: aber es braucht einen wie Schamma,

• der sich hinstellt und fest steht!

der so «seinen Mann» steht!...-> siehe nächster Punkt...!

3. Seid mannhaft

• Was bedeutet das???

• Was sollen wir unter dem Begriff «mannhaft» verstehen???

Ich habe mich etwas umgesehen, wie andere Bibelübersetzungen übersetzen...

Da findet man: seid....

• ... tapfer

• ... mutig

• ... reif

• handelt/ benehmt euch wie ein Mann

Im Griechischen steht dafür der Ausdruck «andrizesthe».... was mit dem Namen «Andreas» verwandt ist...

• Andreas bedeutet nichts anderes als «der Männliche»

• Man könnte also auch sagen: «Sei ein Andreas»!....;-)... vielleicht können wir es uns so besser merken!

Einer «wie Andreas», der so

• handelt ist verantwortungsvoll

• gegenüber Gott

• gegenüber seinem Nächsten

• gegenüber sich selbst

.... also KEIN Macho

• der mit Widerstand, Hindernissen und Enttäuschungen umgehen kann, einfach, weil er schon Erfahrungen gemacht hat mit Gott.... Dazu folgende Stichworte:

• Geduld

• Ausdauer

• Mut

• Tapferkeit

• Ritterlichkeit

• Fairplay

• der sich wie ein Erwachsener verhält, im Gegensatz zu einem Kind, das in vielen Dingen noch unreif ist.

• Gott ist es ein großes Anliegen, dass wir ERWACHSEN werden, dass wir wachsen. in der GNADE und ERKENNTNIS unseres Herrn Jesus Christus, dass wir Fortschritte machen in Richtung unseres großen Meisters und Vorbildes Jesus Christus! (2. Petrus 3,18)

Der 4. Befehl lautet:

4. Seid Stark

oder «Werdet stark».

Es geht da nicht um Body Building, oder Muskel-Aufbau... sondern um die Entwicklung «geistlicher Stärke».

In Epheserbrief Kapitel 6 Vers 10-14 steht:

10 Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.

• 11 Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels;

• 12 denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Regionen ].

• 13 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt.

• 14 So steht nun fest....

• Stark nicht aus sich selbst – sondern im Herrn

2. Tim 2 Vers 1: Du nun... sei stark in der GNADE, die in Christus Jesus ist.

• Philipper 4 Vers 13: «ich vermag alles durch den, der mich stark macht, CHRISTUS»

Nehemia 8 Vers 10: «die Freude am Herrn ist eure Stärke»

So viele Bibelstellen ermutigen uns zu einem geistlichen «Fitness-Training».... und geben uns auch Tipps dafür

Vielleicht fühlst du dich alles andere als «stark»...!

• Ich kenne dieses Gefühl sehr gut aus eigener Erfahrung....

• Selbst nicht besonders körperlich stark....

und genau für so Schwächlinge wie mich gibt es einen wunderbaren Bibelvers:

Hebräer 11:

• Das Kapitel der Glaubenshelden...

• Was haben sie nicht alles für Gott tun können:

33 die durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, die Rachen der Löwen verstopften;

34 sie haben die Gewalt des Feuers ausgelöscht, sind der Schärfe des Schwertes entkommen, sie sind aus Schwachheit zu Kraft gekommen, sind stark geworden im Kampf, haben die Heere der Fremden in die Flucht gejagt.

• sie sind aus Schwachheit zu Kraft gekommen, sind stark geworden im Kampf

«Stark werden im Kampf»... das ist das Geheim-Rezept:

• Sich von Gott selbst stärken und ausrüsten lassen

• Und dann im Vertrauen auf IHN sich in den Kampf wagen...

• und dann «im Kampf» die schöne Erfahrung machen,

wie die «Muskeln» anschwellen...

• wie Gott hilft...

• .... und Stärke und Gelingen gibt....

• aber nicht im Voraus, sondern erst, wenn ich mich einlasse auf Gottes Befehl und Verheissung!!!

• So können wir zu starken Helden Gottes werden!

Ja, die 4 Befehle in Vers 13 haben es in sich: «Wacht, steht fest im Glauben, seid mannhaft, seid stark!»

Der Kontext ist klar:

• Es geht nicht um einen Sonntag-Nachmittag-Spaziergang im «Zoo» oder der «Grün 80»

• Sondern um einen Kampf!

... und dass wir dabei NICHT zu fanatischen Kampf- oder Killer-Maschinen werden, steht der 14. Vers mit der 5. Aufforderung:

5. Lasst alles bei euch in Liebe geschehen!

oder «Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe» so lautet unsere Jahreslosung!

Die Liebe soll das Motiv für unser gesamtes Handeln sein

Die Liebe ergänzt alles und gleicht alles aus!

Sie bewahrt uns davor,

• dass wir vor lauter Standhaftigkeit hart werden.

• dass unsere Stärke sich in Tyrannei entwickelt.

Sie hält uns in unserer Reife sanftmütig, demütig und besonnen.

Sie bewahrt davor,

• dass unsere rechte Lehre, zur sturen Rechthaberei verkommt,

• dass sich unser Leben in selbstzufriedener Selbstgerechtigkeit verliert.

Alles beginnt damit, dass wir geliebt sind:

• Von Gott ... zu einem Zeitpunkt, wo wir noch gar nichts wissen wollten von ihm: «Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eigeborenen Sohn gab...»

Jetzt von unserem himmlischen Vater, weil wir seine Kinder geworden sind

Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch en Heiligen Geist... und macht uns fähig, zu lieben...

• Zuerst Gott – «wir lieben ihn, weil ER uns zuerst geliebt hat»! (1. Johannes 4,19)

• unseren Nächsten - «Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott», und jeder. Der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott.»

Die Liebe ist die DNA der Familie Gottes, in die wir hinein geboren sind!

sie sucht aktiv das Wohlergehen und den Segen des anderen.

und ist bereit, dafür auch mal hinten anzustehen.

Unser ganzes TUN und LASSEN soll von der Liebe durchdrungen sein:

1. Korinther 13,4-8a:

4 Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf;

5 sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu;

6 sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;

7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.

8 Die Liebe hört niemals auf.

Das ist ein ganz praktischer Text...

• Liebe ist immer konkret!!!

• Äussert sich in unserem TUN...oder NICHT-TUN.

Ich habe diesen Text etwas analysiert und eine Einteilung der Eigenschaften und Tätigkeiten vorgenommen:

Und bin auf etwas Unerwartetes gestoßen:

7x «Positiv» TUN = DOs

9x «Negativ» NICHT TUN = DO NOTs

Warum wohl? – wir sind immer noch unvollkommene aber begnadigte Sünder....

DOs DO NOTs

1 Langmütig sein 1 Beneiden

2 Gütig sein 2 Prahlen

3 sich an der Wahrheit freuen 3 Aufblähen

4 alles ertragen 4 Unanständig sein

5 alles glauben 5 Das eigene suchen

6 alles hoffen 6 Erbittern

7 alles erdulden 7 Das Böse zurechnen

8 Sich an der Ungerechtigkeit freuen

9 aufhören

Schaut euch das in aller Ruhe mal selbst an und lasst diese Punkte zu euch sprechen... die positiven... aber auch die negativen...

Denn wer weiß, vielleicht lässt sich da ein Vorsatz für das neue Jahr ableiten ....;-)

Ich schließe mit einem letzten Bibelvers:

1. Petrus 4 Vers 8

«Vor allem aber habt innige Liebe untereinander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken.»

Amen!


Comments


bottom of page