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Das Geheimnis des Gebens

Autorenbild: Roland BrunnenkantRoland Brunnenkant

Das Scherflein der armen Witwe

Lukas 21

Als er aber aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten legten. 2 Er sah aber auch eine auf ihren Verdienst angewiesene Witwe, die legte dort zwei Scherflein[a] ein; 3 und er sprach: Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr als alle eingelegt! 4 Denn diese alle haben von ihrem Überfluss zu den Gaben beigetragen; sie aber hat aus ihrer Armut heraus alles eingelegt, was sie zum Lebensunterhalt besaß.


Apg 20,35 Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.


2Kor 9,7 Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.



In Zeiten wie diesen, wo die Welt von Krieg erschüttert wird und die Menschen auf der Flucht sind, ist die Welle der Solidarität immer am höchsten. Doch müssen immer erst diese Katastrophen geschehen das wir uns daran erinnern, dass wir Menschen alle zur gleichen Rasse gehören?

Zur Erinnerung:

Es gibt 2.000.000.000 Christen auf der Welt und 1.000.000.000 Menschen die permanent an Hunger leiden und um ihr Leben kämpfen. Und wir haben immer noch Menschen, die an Hunger sterben.

Ich möchte euch hier nicht mit Zahlen erschlagen und sicher niemandem ein schlechtes Gewissen machen, sondern euch das Geheimnis des Gebens näherbringen.

Als ich vor 25 Jahren zum Glauben gekommen bin gehörte ich zu der sogenannten sozialschwachen Gruppe. Ich hatte nur selten einen festen Arbeitsplatz und gab ständig mehr Geld aus als ich eigentlich zur Verfügung hatte. So ist es nicht verwunderlich das ich im mittleren 5-stelligen Bereich verschuldet war. Etwas zu verschenken, jemandem, von dem Wenigen das ich hatte, etwas abzugeben wäre mir damals nie in den Sinn gekommen.

Doch durch die Begegnung mit Gott hat sich alles verändert. Ich möchte hier und jetzt (noch) nicht über die Probleme und Schwierigkeiten sprechen die die Transformation, die Veränderung, zum Christen mit sich gebracht hat. Sondern ich möchte mich auf den Aspekt des Gebens, des Anteilnehmens und Mitfühlens in die Not der anderen konzentrieren.

Von Gott berührt zu werden ist immer etwas Besonderes, und setzt immer auch eine Veränderung in Gang. Es beginnt im Innern und hat natürlich auch Auswirkungen auf das Äussere.

Meine geistliche Mutter, eine junge (damals 24-jährige, frisch im Glauben stehende) Frau brannte für Jesus. Und sie LEBTE ihren Glauben. Und Grosszügigkeit war eine Gabe, die bei ihr wirklich ausgeprägt war. Grosszügigkeit, obwohl sie selbst nur ein kleines Einkommen hatte. Sie war nicht nur in finanziellen Dingen grosszügig, sondern es war ihr Lebensstil.

Ich kam also zum Glauben, und bei einem der vielen Gespräche, die wir hatten, ging es ums Geben. Während ich damit argumentierte, selbst nicht genug zu haben und das 1 oder 2 € (DM) ja niemandem helfen, sagte sie mir ich könne dafür beten das Gott mir jemanden schickt dem ich, mit dem was ich in der Lage bin zu geben, helfen kann. Und irgendwann fing ich dann an dieses Gebet auch zu sprechen. Damals hatte ich, wenn ich ganz ehrlich bin, meine Zweifel.

Doch Gott ist gross, und der erste der zu mir kam war einer der Menschen, die andere um ein bisschen Kleingeld ansprechen, um die nächste Flasche Alkohol zu kaufen. Und ich sagte natürlich NEIN. Ein anderes Mal fragte mich ein Bekannter ob ich ihm im Garten helfen könne und wieder gab es ein NEIN.

Doch wenn wir Gott um etwas bitten, dann tut ER etwas. Manchmal einfach anders als wir es uns so vorstellen. Als ich dann mal wieder um Hilfe gebeten wurde hatte ich auf einmal einfach keine Ausrede zur Hand und sagte JA.

Bei einem Wohnungsumzug helfen. Und ich trug wirklich nicht gerne schwere Möbel durch die Gegend. Aber das Gefühl beim Arbeiten, etwas für einen anderen zu tun, ohne dabei an den eigenen Vorteil zu denken, hat etwas in Gang gesetzt. Und immer öfter sagte ich JA wenn ich um Hilfe angefragt wurde. Ich fing sogar an meine Hilfe ungefragt anzubieten.

Und im Laufe der Jahre wurde die Grosszügigkeit, auch zu meinem Lebensstil. Und Gott segnete es. Ich bekam eine feste Arbeitsstelle, konnte meine Schulden abbezahlen, heiratete und habe ein gutes Auskommen.

Und nach wie vor bin ich offen, um andere zu unterstützen. Ich gebe mein Mitgefühl, meine Zeit, meine Arbeitskraft, meinen Rat, meine Anteilnahme, und ja auch Finanzen, wenn es nötig ist.


Aber wenn es um Finanzen geht, sind viele Christen etwas seltsam. Ich habe oft gehört, das das was wir haben eigentlich Gott gehört und wir es verwalten dürfen. Und dass wir deshalb verantwortungsvoll damit umgehen müssen.

Aber hey, Gott kennt unsere Herzen und ER weiss genau wie egoistisch wir sind. Und dennoch gibt er uns alles was er hat. Und er gibt grosszügig, im Überfluss. Und das, obwohl wir es nicht verdient haben. Tut er das, weil er verantwortungslos ist? Er beschenkt uns und wir haben es nicht verdient.

Und so gebe ich es weiter, mit dieser Herzenshaltung. Und ER, der unsere Herzen sieht, segnet diese Haltung. Und alles was wir bereit sind wegzugeben bekommen wir von IHM zurück.


Ich möchte meine erhaltenen Talente nicht im Acker vergraben, weil ich Angst habe ich könnte sie verlieren.

Natürlich ist es mir viele Male passiert, das diese Haltung ausgenutzt worden ist, sowohl Materiell wie auch Immateriell. Und obwohl solche Erfahrungen schmerzen, habe ich immer wieder entschieden nicht bitter zu werden.


Ein erster Schritt hin zu einem gebenden Herzen ist Zeit. Wir alle haben immer ein wenig Zeit übrig die wir geben können, und ich bin sicher das fast jeder in seinem Umfeld jemanden kennt der einsam ist. Gib dieser Person ein bisschen von deiner Zeit, ein freundliches Wort, ein wenig Interesse, ein offenes Ohr, ein Gebet. Und schau was Gott macht, mit dir und mit deinem Gegenüber.


Du wirst erleben, wie du vom Schenkenden zum Beschenkten wirst.


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