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David 10/2

Autorenbild: Roland BrunnenkantRoland Brunnenkant

Aktualisiert: 28. Nov. 2022

2 Samuel 7,4-13

David ist auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt, doch der Weg, den er bis zu diesem Punkt zurücklegen musste, war steinig. Doch dieser Weg war notwendig um ihn zu dem Mann werden zu lassen der er nun ist. Ihm ist mehr als bewusst das er es Gott zu verdanken hat zu dieser Stellung und diesem Ansehen gekommen zu sein. Und nun will er seinem Gott ein Haus bauen. Menschlich gesehen kann man da nur wow sagen. Doch Gott sieht das ganz anders. Er will kein Haus für sich, denn er möchte bei seinem Volk sein. Ihm macht es nichts aus in einem Zelt zu wohnen und mit seinem Volk umherzuziehen. Und so lesen sich die Verse 4-13 im 2 Samuel fast mit einem ironischen Beiklang. Doch so tickt Gott nicht. Man könnte sagen das Gott den Spieß umdreht. Denn er erinnert David daran, was er bereits alles für ihn getan hat, und sagt ihm gleichzeitig dass er, Gott, David ein Haus bauen wird. Und dieses Haus wird bis in die noch kommenden Generationen Bestand haben. Das Haus für ihn, Gott, wird ein anderer bauen. Ein Sohn Davids. Für mich ist die Entscheidung Gottes, den Hausbau Davids zu verhindern, aber auch ein Schutz vor Stolz und Überheblichkeit. Wenn David einen Tempel für Gott gebaut hätte, dann hätte er damit gleichzeitig ein Bauwerk für sich selbst errichtet. Sein Name wäre in diesem Fall immer mit diesem Tempel verbunden gewesen.

Auch in der heutigen Zeit sind Stolz und Überheblichkeit die größten Feinde für einen Christen. Wenn uns alle Vorhaben, die wir anstreben gelingen dann haben wir als Menschen sehr schnell das Gefühl, das wir diejenigen sind, die dieses Gelingen bewerkstelligt haben. In den Misserfolgen, die wir erleben steckt ein unschätzbares Lernpotential. Sie, die Misserfolge, helfen uns dabei auf dem Boden zu bleiben. Nicht alles zu können hilft uns dabei demütig und dankbar zu bleiben.

Stolz und Überheblichkeit haben die Tendenz bestehende Beziehungen zu vergiften. Plötzlich fühlt sich einer besser als der andere und einer beginnt auf den anderen herabzuschauen. Ich halte es für wichtig das wir aufmerksam bleiben, um dieser Tendenz entgegenzuwirken. Die Gemeinschaft die wir als Christen bilden sollte uns stärken und dabei helfen uns, in persönlichen Krisen, gegenseitig zu unterstützen. Wir dürfen nicht zulassen das in unserer christlichen Kultur eine Form von Mobbing entsteht. Das einer auf den anderen beginnt herabzuschauen.

Letztendlich sind wir alle begnadigte Sünder und keiner ist besser als der andere.


Eine große Gefahr in unseren christlichen Glaubensgemeinschaften ist der Anspruch das wir mit unserem Gegenüber immer lieb umgehen wollen. Wir sprechen zu oft zwischen den Zeilen. Kritik wie wir sie aus der Welt kennen wird selten geäußert. Dabei ist eine positiv formulierte Kritik in den meisten Fällen hilfreich und heilsam. Ich persönlich kann mich nur dann verändern, wenn ich regelmäßige Inputs von außen erhalte. Diese Inputs bewahren mich vor Überheblichkeit und falschen Stolz.


Wie immer möchte ich euch die Geschichte von David ans Herz legen. Lest sie selbst in der Bibel nach und zieht dann euere eigenen Schlüsse.




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