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1 Samuel 26-27
Einem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein das ich auf einen Aspekt in 1 Samuel 24 nicht eingegangen bin.
„David schlich sich an Saul heran und schnitt, von Saul unbemerkt, einen Zipfel seines Rockes ab.“
Dies tat David, um einen Beweis dafür zu haben das er Saul hätte töten können, wenn er es gewollt hätte. Denn noch immer versuchte und hoffte David er könne Saul zur Umkehr bewegen. Er hatte auf der einen Seite immer noch die Hoffnung auf ein gutes Ende und zum anderen wusste er das man Saul nicht trauen konnte. Denn Saul hatte einen getrübten Geist, in der einen Minute beteuerte er David das er ihn nicht mehr töten wolle und in der anderen Minute wurde er bereits wieder vom Wahn gepackt und verfolgte David wieder. In
1 Samuel 26 finden wir eine ganz ähnliche Situation. Dieses Mal jedoch unter anderen Vorzeichen. Dieses Mal ist nicht Saul derjenige der sich unbeabsichtigt David ausliefert, sondern dieses Mal ist Gott selbst derjenige der Saul an David ausliefert. Und ähnlich wie beim ersten Mal wird David von seiner Begleitung um die Erlaubnis gebeten Saul zu töten. Und David wiederholt hier die Aussage, die er bereits in 1 Samuel 24 gemacht hat. Er bringt hier zum Ausdruck das Gott selbst zum richtigen Zeitpunkt an Saul handeln wird. Und wie in 1 Samuel 24 sorgt David, nachdem er sich wieder in einen sicheren Abstand zu Saul gebracht hat, für eine Konfrontation. Und wieder beteuert Saul das er keinen Grund hat David zu töten. Doch Saul war ein Getriebener. Die Bibel spricht von einem bösen Geist, der von ihm Besitz ergriffen hat. Und solch einem Menschen kann man nicht vertrauen. Bei solchen Menschen ist ein Lippenbekenntnis oft nur heißer Wind.
David hat also hier bereits zum zweiten Mal erlebt das Gott eindeutig auf seiner Seite ist. Und David ist intelligent genug es zu wissen.
Doch dann trifft David eine folgenschwere Entscheidung. In 1 Samuel 27 lesen wir das David ins Land der Philister flüchtet. Wir erinnern uns daran das Goliath ebenfalls ein Philister gewesen ist. Doch er ist nicht allein. Er wird von 600 Männern begleitet. Und um den Lebensunterhalt dieser Gruppe zu sichern wird David gewissermaßen zum Raubritter. Er überfällt die Ansiedlungen der angrenzenden Regionen und tötet jeden der Auskunft darüber geben könnte. Den König der Philister in Gat, Achisch, macht er Glauben das er seine eigenen Landsleute überfallen habe.
Wenn wir den ersten Teil, bis 1 Samuel 26 lesen, dann bekommen wir den Eindruck das wir selbst weit davon entfernt sind wie David zu sein. Ein Vorbild für jeden Christen mit einer so tiefen Gottesbeziehung, dass alles zu schaffen ist. Und dann diese Entscheidung! Man könnte auf die Idee kommen Davids Glauben infrage zu stellen.
Doch wir selbst, jeder einzelne von uns kennt diese Situationen. Wir haben erlebt wie Gott unseren Lebensweg in so vielen Dingen gesegnet hat und gleichzeitig werden wir immer wieder angegriffen. Oftmals in Bereichen die uns generell Probleme bereiten. Vielleicht gibt es am Arbeitsplatz oder in der Schule Menschen, die sich einen Spaß daraus machen dich zu mobben. Und obwohl du einen starken Glauben hast und bereits oft erlebt hast, wie Gott in fast ausweglosen Situationen eingegriffen hat, erlebst du wie sich Unsicherheit bei dir einschleicht. Und du dich fragst, ob es einen Ausweg aus deiner Misere gibt. Auf der einen Seite bist du dir sicher das Gott dir beisteht und du dich nicht fürchten musst und auf der anderen Seite wirst du langsam mürbe gemacht durch ein und dieselbe Situation die du immer wieder aufs Neue erlebst. Du beginnst zu Zweifeln, an Gott und seinem Plan. Und genau in dieser Situation befindet sich David. Als Jüngling auf Geheiß Gottes zum König gesalbt und dann viele Jahre permanent auf der Flucht. Da kann man schon den Mut verlieren und sich fragen, ob das alles Gottes Plan ist.
Für mich wird David, durch die Geschehnisse 1 Samuel 27, menschlich. Ich kann mich mit ihm identifizieren. Denn auch ich habe Situationen erlebt, in denen ich die Existenz Gottes in Frage gestellt habe. Und ich glaube das es jedem Christen so geht der sich ernsthaft mit sich selbst auseinandersetzt. Und es ist wichtig für uns das wir diese Situationen erleben. Wichtig für unseren Charakter und unsere Gottesbeziehung. Wir befinden uns unser ganzes Leben in einem fortwährenden Lernprozess. Und Situationen in den wir Entscheidungen treffen, weil wir Zweifeln und Ängsten nachgeben, gehören dazu. Und so wie David mit den Folgen seiner Entscheidungen leben muss so müssen wir mit den Folgen unserer Entscheidungen leben. Aber wenn unsere Herzenshaltung stimmt, dann wird es uns wie David gehen.
Römer 8, 28
Denen die Gott lieben, werden alle Dinge zum Besten dienen.
Ich möchte euch an dieser Stelle bitten die erwähnten Bibelstellen selbst nach zu lesen und euere eigenen Schlüsse zu ziehen.
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