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Der Äussere Schein vs. Das Herz zählt

Autorenbild: Roland BrunnenkantRoland Brunnenkant


Wenn man sich mein Profilbild so ansieht könnte man zu dem Schluss kommen, das es sich da um einen (mehr oder weniger) attraktiven, seriösen Mann Mitte 60 handelt.

Was das Profilbild nicht zeigt sind meine Tätowierungen. Arme und Beine mit eher amateurhaften Bildern bedeckt. Und wenn man sich dann mein Gesicht genauer ansieht, erkennt man die krumme Nase und die Narben an beiden Augenbrauen.

Man könnte also sagen dass mein Äusseres Erscheinungsbild eine Geschichte erzählt. Und auch wenn ich selbst kein Wort über mich erzähle hat jeder der mich ansieht seine eigene Interpretation meiner Lebensgeschichte in seinem Kopf.


Der Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz. So heißt es in der Bibel im 1. Buch Samuel. Dieser Satz steht in einer Geschichte, die erzählt, wie David als der jüngste und unscheinbarste Sohn eines Hirten zum König von Israel gesalbt wird. Und das, obwohl seine starken und schönen Brüder sich äußerlich viel besser als Könige gemacht hätten. Aber die Wahl Gottes beruht eben nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf einem Blick in das Herz, in das innerste Wesen des Menschen. Gott sieht das Herz. Der Mensch sieht, was vor Augen ist. Heute ist es dank der Technik ganz einfach, Menschen vor Augen zu haben. Egal, wie weit sie weg sind oder was sie gerade machen. Mit Hilfe der Technik sehe ich den anderen an jedem Ort, an dem ich mich gerade befinde. Und das innerhalb von Sekunden, Gott sieht aber in das Herz. Das bedeutet: Gott kommt es nicht darauf an, wie schön, wie stark, beliebt oder erfolgreich ein Mensch ist. Gott sieht in das Innere des Menschen und schätzt dieses wert. Gott interessiert sich nicht für das Äußere. Es sagt so wenig aus, wie ein geschöntes Portrait. Gott schaut auf das Herz und somit auf das, was uns Menschen wirklich ausmacht. Er schaut uns liebevoll an - dich und mich - egal ob König oder nicht. Er kennt mich. So wie ich bin. Vor ihm muss und kann ich nichts verschönen. Bei ihm muss und kann ich nichts verbergen. Das gibt mir Kraft an jedem neuen Tag.


Aber wir leben in dieser Welt, und unser sichtbares Gegenüber ist der Mensch. Und der sieht mich nun mal durch seine individuelle Brille. Und oft ist das Bild das andere Menschen von mir, und ich von ihnen, habe verzerrt. Und entspricht nicht der Realität.


Und weil ich weiss wie es sich anfühlt ausgegrenzt zu werden, versuche ich schon seit langem, unvoreingenommen, auf andere zuzugehen. Versuche den ersten äusseren Eindruck auszublenden. Den anderen anzunehmen so wie ich mir wünsche von anderen angenommen zu werden.

Und je öfter ich versuche so zu handeln desto leichter fällt es mir. Ich wünsche mir oft, das ich das Herz meines Gegenübers mit Gottes Augen sehen darf.

Wie ist es mit dir? Siehst du auf das Äussere oder versuchst du tiefer zu blicken?


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