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Die Frucht des Geistes ist…Langmut

Autorenbild: Roland BrunnenkantRoland Brunnenkant

Aktualisiert: 23. Juli 2022


1.Korinther 13

Das Hohelied der Liebe


Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.



Langmut!

Ein Wort, das wir heute in dieser Form nicht mehr kennen. Diesem Wort am nächsten kommt der Ausdruck «Geduld». Langmut ist gewissermassen die Steigerungsform von Geduld und bedeutet grosse Geduld, lange Geduld. Ausdauerndes Abwarten.

In der heutigen Zeit fast schon ein sogenanntes Unwort. Denn Zeit ist Geld, oder?

Doch die Bibel drückt mit dem Wort Langmut eine geistliche Tugend aus. Und wenn wir uns die Werke Gottes anschauen und seinen Umgang mit seiner Schöpfung. kommen wir nicht umhin zu erkennen das Gott die Langmütigkeit in Person ist. Denn er liebt seine Schöpfung, und weil das so ist, gibt er uns Zeit damit wir Menschenkinder das richtige tun können. Seine Langmut ist ein Teil seines Charakters und der Heilige Geist, der uns als Hilfe zur Seite gestellt worden ist, spiegelt diesen Charakterzug wieder. Denn auch er ist Gott. Dieser Langmut des Heiligen Geistes, einer der drei Erscheinungsformen des dreieinigen Gottes, soll in uns als Frucht des Geistes reifen. Und so wie wir Menschen den Langmut Gottes geniessen, so sollen andere Menschen unseren Langmut geniessen. Man kann also sagen das Langmut immer Personen bezogen ist und als Grundlage die Liebe hat. Wenn wir keine Liebe für unsere Mitmenschen haben, dann ist die Geduld oder der Langmut nur etwas Äusseres, etwas das wir machen, um angesehen zu sein.

Langmut ist eine Eigenschaft die nie allein auftritt, sondern sie ist eng mit der Liebe und der Vergebung verknüpft. Denn der Langmütige erträgt (fast)* alles, er hofft (fast)* immer, er vergibt (fast)* permanent. Und so wie Christus uns immer wieder aufs Neue eine Chance zur Umkehr gibt, so sollen wir dem Gegenüber ebenfalls begegnen. Doch Langmut ist eine Frucht des Geistes, und so wie der Apfel oder die Birne ihre Reifezeit haben, so hat der Mensch seine Reifezeit. Doch je mehr wir diese Langmut üben desto leichter fällt es uns. Ein Reifeprozess. Dieser Prozess ist, ohne die Verbindung zu Gott, nicht zu schaffen.


Deswegen weise ich in meinen Beiträgen immer wieder darauf hin, dass es wichtig ist diese Verbindung zu Christus herzustellen. Ihn in unser Leben einzuladen, uns immer wieder aufs Neue einzugestehen. das wir es ohne ihn nicht schaffen.


Langmütig zu sein hat absolut nichts mit Schwäche zu tun, sondern ist ein Ausdruck von der Charakterstärke Gottes und der Menschen, die nach seinem Vorbild diese Langmut leben.


Und noch etwas liebe Leser, langmütig zu sein mit denen, denen wir uns verbunden fühlen, denen die uns sympathisch sind, denen die wir lieben und schätzen, ist nicht schwierig.

Langmütig zu sein mit den unsympathischen, den unehrlichen, denen die uns belügen und betrügen, mit denen die uns verspotten und uns verleumden, ist schwierig. Durch sie wird unser Glaube, unsere Liebe, unsere Vergebung und unser Langmut immer wieder auf die Probe gestellt. Und wenn wir auf Christus schauen und uns daran erinnern, wie langmütig er mit uns ist und war dann erkennen wir, dass es gerade um die Schwierigen geht.


* Ich schreibe fast, weil der menschliche Langmut auch Grenzen hat. Gott vergibt uns, wann immer wir ihn darum bitten, aber als Mensch haben wir Grenzen.

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