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Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
Matthäus 11,29
Sanftmut, was ist das eigentlich? Dieses Wort hört sich altmodisch an. Sanftmut hat heute einen Beiklang von Schwachheit, Geistlosigkeit, Mangel an Kraft und Männlichkeit. Anders in der Bibel. Hier wird Sanftmut als eine demütige und milde Haltung beschrieben, die sich jedem Angriff geduldig unterwirft und dabei keine Rache oder Vergeltung wünscht. Im Neuen Testament bezeichnet dieses Wort drei Haltungen: Unterwerfung unter den Willen Gottes, Belehrbarkeit, Rücksicht auf andere. Sanftmütig sind Personen, die eine bestimmte beruhigende Eigenschaft besitzen. Sie reden Worte, die Zorn und Bitterkeit besänftigen können. Der Sanftmütige ist gekennzeichnet durch freundliches Verhalten im Umgang mit anderen, vor allem mit schwierigen Leuten. Sanftmut ist die rechte Haltung und Atmosphäre in einer Auseinandersetzung: Ein sanftmütiger Mensch kann diskutieren, ohne die Geduld zu verlieren oder heftig zu werden.
Sanftmut ist also eine Eigenschaft, die Kraft und Milde in vollkommener Weise verbindet. Der Mensch ist wahrhaft gross, der im höchsten Grade gleichzeitig leidenschaftlich und sanft ist. Jesus war sanftmütig, und das von Herzen. Christen sollen seinem Beispiel folgen. Denn Menschen mit dieser Charaktereigenschaft gibt es nie genug.
In der Bibel finden wir viele Stellen über Sanftmut, ich habe hier einige davon aufgeschrieben:
• In aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe.
Epheser 4:2
• Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen.
Jakobus 1:21
• So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
Kolosser 3:12
• Brüder und Schwestern, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid. Und sieh auf dich selbst, dass du nicht auch versucht werdest.
Galater 6:1
• Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Matthäus 11:29-30
Sanftmut ist eine charakteristische Eigenschaft von Jesus. Dem Sanftmütigen wird Glück verheißen, weil er erleben darf, wie sich Gottes Zusagen erfüllen. Ein sanftmütiger Mensch ist nicht widerspenstig und lässt sich von Gottes Wort korrigieren. Unser Umgang in der Gemeinde und besonders im Blick auf Geschwister, die gesündigt haben, soll von Sanftmut geprägt sein. Sanftmut gehört zu den geistlichen Charakterzügen ( Galater 5,22), die wir unbedingt anstreben sollen. Wir müssen es lernen, sanft, zurückhaltend, lieb und vorsichtig mit Menschen umzugehen, wenn wir als Christen überzeugen wollen.
Matthäus 23 zeigt, dass ein sanftmütiger Mensch bereit ist hart aufzutreten, wenn es die Situation erfordert. In bestimmten Situationen ist Rücksichtnahme und Zurückhaltung einfach falsch! Es ist sicher nicht immer einfach, solche Situationen zu identifizieren, aber es ist nötig, damit mich kein falsches Verständnis von Sanftmut dazu verleitet zu lieb zu reagieren. Den meisten Menschen fällt es schwer zu entscheiden, wann eine Situation Zurückhaltung erfordert und wann man „mit der Faust auf den Tisch hauen“ muss. Auch Jesus, der sanftmütig gewesen ist, haute mit der Faust auf den Tisch. (Johannes 2,13-16)
Zu dieser achten Frucht des Geistes habe ich ein Gebet von Pfarrer Christoph Fischer gefunden:
Heiliger Geist,
komm, lass die Frucht der Sanftmut
in mir wachsen.
Sanft bin ich schon manchmal,
vielleicht zu sachte und zurückhaltend.
Gib mir den Mut, den Mund aufzumachen,
auch wenn es nicht allen gefällt;
meine Hände aufzumachen,
um Andersdenkende zu umarmen
und mein Herz aufzumachen,
wenn es sich einmauern will.
Mut habe ich schon manchmal,
vielleicht zu stürmisch und unüberlegt.
Gib mir die Sanftheit,
andere nicht nur zuzutexten sondern zu hören,
was zwischen den Zeilen gesagt wird;
anderen meine Position nicht über den Kopf zu hauen,
sondern zu verstehen, was sie antreibt;
nicht nur für meine Position überzeugend einzustehen,
sondern von anderen zu lernen.
Heiliger Geist,
komm, lass die Frucht der Sanftmut
in mir wachsen.
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