Text: Roland Klingenfuss, Pensionär, Alban Arbeit, Basel (CH)
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Du siehst mich nicht nur; sondern Du hast mich auch erschaffen (Psalm: 139:13-24)
Von Geburt an bis jetzt und bis ich sterbe, beziehungsweise bis ich bei dir bin.
Ich vergesse es viel zu schnell, dass dein Blick und deine segnende Hand über meinem Leben steht...
Wie zum Beispiel die letzten drei Jahren. Ich habe erst im Nachhinein bemerkt, dass dein Blick und deine Hand über mir war.
Am 15. Dez.2018 bekam ich von der Polizei einen Telefon Anruf, sie stehen vor der Wohnungstür meiner Mutter und Sie melde sich nicht…auch ihre Medikamente, die die Apotheke einmal pro Woche für sie richtete, wurden von ihr nicht abgeholt. Die Polizei wollte die Wohnungstüre aufbrechen... aber ich habe ihnen gesagte das ich vorbeikomme und aufschließe... Als wir hinein traten war alles ruhig und still... kein Licht brante und kein Fernseher lief.... Ihr Bett war leer, aber ihre Schlafdecke lag am Boden, zur Hälfte unter ihrem Bett und dort fanden wir dann auch meine Mutter. Bewusstlos und dehydriert.
Die Sanitäter und Feuerwehr kamen und sie wurde über die Feuerwehrleiter aus dem vierten Stock in den Krankenwagen transportiert. Im Clara Spital sagte man mir das sie wenig Chancen hätte zu überleben.... Doch es war nicht Gottes Plan das sie jetzt schon sterben sollte. Sie überlebte ihr „Schlägli", mit einer teilweisen Lähmung und dem Verlust der Sprache.
Vom Clara Spital wurde sie in das Adullam Spital überwiesen. Nach zwei Monaten wurde sie durch den Sozialdienst in den Pflegebereich verlegt, da sie ja nicht mehr allein wohnen konnte... Sie wollte auch nicht mehr Leben... aber mit der Zeit geschah das große Wunder, sie wurde nach und nach gesund. Sie lag zwar den ganzen Tag im Bett, aber mit der Zeit konnte ich sie ermutigen den Rollstuhl zu benutzen um "beweglicher" zu sein. Nach ca. einem Jahr wechselte sie in ein größeres Zimmer im vierten Stock.
Ich von meiner „Seite" habe ich sie jeden Tag dem HERRN im Gebet hingelegt. Da sie aber „nichts" vom Glauben wissen wollte, ja sie sich sogar gewehrt hat, wenn das Thema Kirche oder christlicher Glaube aufkam, konnte ich sie nur im Gebet dem HERRN vor den Thron/Kreuz bringen...
Ich ging jeden Dienstag- und Sonntagnachmittag sie besuchen... Da ich ihr einziges Kind war.
So kam es, dass ich jeden Sonntag später zum Abend Gottesdienst kam.
Auch am Sonntagnachmittag sage ich zu meinen Freunden „ich kann nicht mitkommen, heute habe „Muttertag».... Das ging drei Jahre so.
Der Herr hat uns nicht nur gesehen und begleitet, er hat auch mein Reden und meine Gebete gehört. Er nimmt unser Reden und unsere Aussagen ernst, auch dann, wenn wir die Dinge manchmal einfach so dahinsagen. 3 Jahre habe ich meinen Freunden immer wieder gesagt das ich am Sonntagnachmittag keine Zeit habe da dieser Tag mein persönlicher Muttertag gewesen ist.
Und es war dann auch ein Muttertag als ich meine Mutter in ihrem Bett fand. Sie hatte sich nach dem Essen noch etwas hingelegt und war friedlich eingeschlafen.
Ja Herr, du siehst mich….
Danke für dein Durchtragen und die Zeit mit meiner «Mam»
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