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Schicksalsschläge

Autorenbild: Roland BrunnenkantRoland Brunnenkant

Jesaia 26,4

Ja, vertraut dem HERRN für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten!


Eigentlich ist das ein Begriff dem wir als Christen keine Bedeutung zumessen sollten. Der Begriff „Schicksalsschlag“ impliziert nämlich das da eine unbekannte und unkontrollierte Macht zuschlägt und uns völlig unvorbereitet trifft und unser bisheriges Leben durcheinanderbringt. Doch wenn es nicht das Schicksal ist, das zugeschlagen hat, was hat uns dann getroffen? Einige Christen behaupten gerne das unvorhergesehenes immer in Verbindung mit Sünde steht, die immer noch Teil unseres Lebens ist. Und somit ist dieser Schicksalsschlag dann die Konsequenz aus der oder den begangenen Sünden. Eine Strafe Gottes gewissermaßen.

Ich persönlich glaube daran das Gott uns nicht für Sünden straft, die von uns begangen werden. Aber alles hat seine Konsequenzen. Ich glaube daran das Gott Dinge zulässt, und diese Dinge prägen unser Leben immer auf eine besondere Art und Weise. Wenn wir mitten in einer solchen Situation stecken, tut es erst mal einfach nur weh und wir erkennen den Sinn der darin verborgen ist noch nicht. Nach einer gewissen Zeit jedoch und im Rückblick erkennen wir das positive, das, aus der anfänglich negativ scheinenden Situation, entstanden ist.

Für dich, den Leser dieses Blogs, stellt sich jetzt natürlich die Frage, warum ich über Schicksalsschläge schreibe. Nun, bis vor vier Monaten war mein Leben scheinbar noch in Ordnung. Ich war gesund und eigentlich ohne grosse Sorgen. Doch dann bekam ich mit einem Mal Knieschmerzen. Zuerst leicht und nur auf der rechten Seite, doch schon nach kurzer Zeit begann auch mein linkes Knie weh zu tun. Dieser Schmerz wuchs kontinuierlich und nach einigen Wochen war der Schmerz so stark, dass ich nicht mehr laufen konnte. Die ärztlichen Abklärungen brachten eine beidseitige schwere Kniearthrose mit entzündeten Kniegelenken zum Vorschein. Die Sommerferien verbrachte ich zuhause, gewissermaßen in einem selbstauferlegten Hausarrest. Mittlerweile arbeite ich wieder, aber jeder Schritt bereitet mir Schmerzen. Am Freitag wurden dann die MRTs ausgewertet und nun ist klar dass ich vor 2 Operationen stehe, in denen ich jeweils ein künstliches Kniegelenk bekomme. Und als ob es damit nicht schon genug ist, hat mir meine Frau vor 4 Wochen mitgeteilt das sie sich von mir trennen will und ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Schicksalsschläge, sie erschüttern uns in unseren Grundfesten und fordern uns in unserem Glauben heraus. Sie sind im ersten Moment zerstörend haben aber immer auch das Potenzial für etwas Neues.

Ich habe auch in dieser Situation nach wie vor genug Gottvertrauen, das alles wieder zum Besten kommt. Das dieses Beste nicht zwangsläufig die Rückkehr meiner Frau und die völlige Wiederherstellung meiner Knie bedeutet, ist mir klar. Doch in mir ist das Wissen das Gott mich liebt und es gut mit mir meint unverändert stark. Obwohl die Situation verfahren und verloren scheint spüre ich einen tiefen Frieden in mir. Viel schlimmer wäre es den Glauben an Gott zu verlieren, denn dann würde ich die Grundlage, nach der ich zu leben versuche, verlieren.

Mir kommt da Hiob in den Sinn, er verlor alles. Sein Ansehen und seine Familie und dann sogar noch seine (scheinbaren) Freunde. Doch in all dem Leid, das er erlebte, blieb sein Glaube stark. Um am Ende alles, das er verloren hatte mehrfach zurückzubekommen.



Jesaia 26,4

Ja, vertraut dem HERRN für immer, denn er, unser Gott, ist ein starker Fels für alle Zeiten!




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